2024 feierte SÜDPACK 60 Jahre. 2025 darf sich der Unternehmer, Visionär, Familienmensch, Naturliebhaber und Motorsportfan Johannes Remmele feiern lassen. Denn der Mann, der die SÜDPACK in den letzten vier Jahrzehnten zu einem der führenden Folien- und Verpackungshersteller geformt hat und es sich auch zum Ziel setzte, die grüne Transformation in der Kunststoff- und Verpackungsindustrie aktiv mitzugestalten, wurde am 9. August 65 Jahre alt.
Auch nach seinem Ausstieg als geschäftsführender Gesellschafter der SÜDPACK Gruppe im Jahr 2019 leitet der Ausnahme-Unternehmer als Mitinhaber gemeinsam mit seiner Schwester Carolin Grimbacher die Geschicke des Folienherstellers – und „krempelt“ dabei tatkräftig, unbeirrbar, mit unternehmerischem Weitblick und ganz und gar nicht nebenbei eine ganze Branche um.
Ein untypischer Werdegang
Der Pioniergeist und die Agilität des Vaters und Firmengründers wurden dem Jubilar bereits in die Wiege gelegt. Obwohl in eine Unternehmerfamilie hineingeboren, absolviert der Sohn jedoch zunächst eine Ausbildung zum Steuerfachgehilfen. Zahlen und Bilanzen faszinieren ihn damals einfach mehr als die Folienherstellung, die durch den gelernten Molkereimeister Alfred Remmele 1964 in einer Garage in Ochsenhausen mit der Entwicklung eines ersten Käsereifungsbeutels ihren Anfang genommen hatte.
Der Umschwung kommt, als der schon seit jeher von Motoren und Autos beseelte Johannes Remmele sein erstes Moped von dem Geld kauft, das er während der Ferien im elterlichen Betrieb verdient. „Damals entwickelte sich ein Gefühl für das, was meinem Leben Sinn geben sollte und was sich am besten mit tiefer Verbundenheit zu unserem „Family Business“ beschreiben lässt“, erklärt der Mann, der 1988 schließlich in den elterlichen Betrieb einsteigt und erst einmal lernen muss, wie Folie funktioniert und was Kunden brauchen.
„Trends muss man selbst setzen!“
Und Johannes Remmele lernt schnell. Bereits zu Beginn seiner aktiven Zeit bei SÜDPACK gründet er die Ecoform. Er investiert in die erste Hartfolienanlage, in neue Technologien, in den Ausbau der Kapazitäten, in lukrative Geschäftsfelder und in internationale Standorte. Was ihn – ebenso wie den Vater – aber vor allem auszeichnet, ist die Fähigkeit, wichtige Trends zu erkennen. Oder noch besser: Trends selbst zu setzen. Alfred Remmele erkannte bereits früh, dass mit den ersten Supermarktketten auch die Konsumverpackung ihren Siegeszug antreten wird. Seine Käsereifungsbeutel waren der Anfang, Verpackungen für Wurst und Fleisch sollten folgen.
„Heute“, unterstreicht Johannes Remmele, „verpacken wir auch Non-Food, Pharmazeutika und Medizinprodukte, stellen Compounds her, entwickeln Folien für technische Anwendungen und investieren in zukunftsfähige Recyclingtechnologien. Mit unseren wiederverschließbaren Verpackungskonzepten wie auch mit unseren recyclingfähigen Monomaterialien, dem Flowpack und einer nachhaltigen Drucktechnologie haben wir Maßstäbe gesetzt.“
„Mittlerweile beschäftigen wir fast 1.800 Mitarbeitende, produzieren an zehn Standorten in Deutschland, Frankreich, Polen, den Niederlanden, den USA und in der Schweiz und exportieren unsere Produkte in über 70 Länder weltweit,“ fügt der Jubilar hinzu. Kernkompetenzen von SÜDPACK sind die Folienherstellung, die Veredelung und die Beutelkonfektion, Kerntechnologien die Cast- und Blasfolien-Coextrusion, Flexo-, Tief- und Digitaldruck sowie die Kaschierung.
Trotz des Erfolges
… ist Johannes Remmele aber der Mensch geblieben, der er immer schon war: zuverlässig, authentisch, Werte lebend, familienverbunden. Seinen Kindern hat er dieses Denken und Handeln mitgegeben. Sohn Carlo, der seinen Vater früh in die Firma begleitete, entdeckte seine Leidenschaft für’s Family Business. Seit 2023 leitet er als Chief Executive SÜDPACK USA. Auch die drei weiteren Kinder sind bereits im Unternehmen tätig, die Tochter hat beispielsweise ein Studium zur Verpackungsingenieurin absolviert.
Nicht nur das Heute, sondern vornehmlich auch das Morgen hat der quirlige Familienvater und Unternehmer, unter dessen Ägide die SÜDPACK zu einem der Technologie- und Innovationsführer der Branche avancierte, also immer fest im Blick. Sein Credo: Vordenken statt Mitlaufen. Visionen Realität werden lassen.
Nachhaltigkeit aus Überzeugung
In diesem Kontext ist auch das Engagement in punkto Nachhaltigkeit zu sehen – ein persönliches Anliegen des Firmenchefs und zugleich ein essenzieller Baustein der Unternehmensstrategie. Darüber hinaus kritisiert Johannes Remmele immer wieder politische Entscheidungen und nimmt dabei auch kein Blatt vor den Mund. „Für uns geht es nicht nur um die Bewältigung von Krisen, sondern um eine echte Wirtschaftswende, die auf Zukunftsfähigkeit, Wachstum und Generationengerechtigkeit setzt. Die Politik muss produktives Wachstum fördern, bürokratische Hürden abbauen und Genehmigungsverfahren beschleunigen, sich auf die Bedürfnisse ihrer Interessengruppen konzentrieren und ihre Ziele nicht nur mit Wortgebilden unterstreichen“, fordert Remmele.
Und dann ist da noch die Leidenschaft für schnelle Autos
Dass der engagierte Unternehmer letztendlich auch noch Zeit für sich und seine ganz großen Leidenschaften hat, grenzt angesichts der vielfältigsten Verpflichtungen fast schon an ein Wunder. Seine Begeisterung für schnelle Fahrzeuge auf der Straße wie auf der Rennstrecke ist ebenso wie seine Begeisterung für „das wirtschaftliche und hoch-performante Material Kunststoff“ nach wie vor ungebrochen.