Nachdem sich bereits am 19. Juni der Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Biberach, Josef Rief, zum Thema Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie bei SÜDPACK informierte, war am 17. Juli nun auch Norbert Lins aus gleichem Anlass vor Ort. Der baden-württembergische CDU-Politiker ist seit 2014 Mitglied im Europäischen Parlament, seit 2019 Vorsitzender des Agrarausschusses und darüber hinaus im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit aktiv. Im Zentrum der engagierten Debatte am SÜDPACK-Hauptsitz in Ochsenhausen standen vor allem die Themen Design for Recycling sowie der Einsatz von Rezyklaten bei der Folienherstellung und das Chemische Recycling als komplementäre Recyclingtechnologie im Fokus.

Als einer der führenden Hersteller von flexiblen Verpackungslösungen und als einer der wichtigsten Treiber für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie begrüßt SÜDPACK grundsätzlich den Vorschlag der EU-Kommission für eine Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle. Zugleich mahnt die exportorientierte Unternehmensgruppe aber auch erheblichen Nachbesserungsbedarf bei den verpflichtenden Quoten zum Rezyklateinsatz sowie die Klärung von offenen Fragen und Begrifflichkeiten an.

Design for Recycling

Nach dem Verständnis von SÜDPACK definiert sich die Kategorisierung der Materialien hinsichtlich ihrer Recyclingfähigkeit auf Basis der innerhalb des europäischen Binnenmarktes verfügbaren Recyclingkapazitäten. „Hier wäre eine rasche Definition des Begriffs „recyclable at scale“ sowie die Definition der entsprechenden Wertstoffströme Voraussetzung, um weiter zielgerichtet agieren und vor allem in neue Produkte und Technologien investieren zu können“, erklärt Valeska Haux, VP Strategisches Marketing bei SÜDPACK.

Chemisches Recycling als komplementäre Technologie

Der aktuelle Entwurf der PPWR (Packaging and Packaging Waste Regulation) sieht zudem das chemische Recycling als ergänzende Recyclingtechnologie neben dem mechanischen Recycling vor. Dies trifft bei SÜDPACK den Nerv. Denn im Rahmen seiner ZERO-WASTE Strategie hat der Folienhersteller gemeinsam mit Kooperationspartner CARBOLIQ bereits unter Beweis gestellt, dass mit diesem fortschrittlichen Verfahren des chemischen Recyclings Kunststoff-Fraktionen, die derzeit nicht mechanisch recycelt werden können, im Kreislauf gehalten werden können. Hierzu gehören insbesondere Mehrschichtfolien, die für die Verpackung von kontaktsensitiven Produkten wie Lebensmittel und Medizingüter genutzt werden. „Gegenüber der thermischen Verwertung dieser Kunststoff-Fraktionen kann durch das chemische Recycling der CO2-Fußabdruck um etwa 50 Prozent reduziert werden“, unterstreicht Haux – und gibt gleichzeitig zu bedenken: „In Bezug auf die anzusetzende Massebilanzmethodik besteht allerdings noch kein klares Verständnis. Wir empfehlen daher die Methodik „fuel exempt“ und haben diesen Vorschlag auch bereits über die CEFLEX eingebracht.“

Einsatz von PCR in kontaktsensitive Materialien

Die laut PPWR vorgesehene Einsatzquote von Rezyklaten, die für den Kontakt mit Lebensmitteln oder auch Medizingütern zugelassen sind, beträgt 10 Prozent. Diese Quote ist im europäischen Binnenmarkt aufgrund lebensmittelrechtlicher Einschränkungen nach Interpretation von SÜDPACK nur aus chemischem Recycling erreichbar. „CEFLEX hat ermittelt, dass hierfür eine Recyclingkapazität von etwa 1,1 Millionen Tonnen pro Jahr bereitgestellt werden müssten. Derzeit gehen wir davon aus, dass diese Kapazität bis 2030 jedoch nicht verfügbar sein wird. Es wäre daher sinnvoll, dieses Ziel auf der Zeitachse nach hinten zu verschieben und zunächst die entsprechenden Rahmenbedingungen und auch Kapazitäten zu schaffen. Hierfür benötigt die chemische Industrie – ebenso wie SÜDPACK im Rahmen seines Engagements für das chemische Recycling – eine entsprechende Planungs- und Investitionssicherheit“, betont Carolin Grimbacher, Geschäftsführende Gesellschafterin von SÜDPACK. Nicht zuletzt ist „für die Anerkennung des chemischen Recyclings und für die Erreichung der Rezyklateinsatzquoten ein Massenbilanzierungsansatz unabdingbare Voraussetzung.“

Einsatz von wiederverwendbaren Verpackungen

Ein weiterer Diskussionspunkt an diesem Tag: Wiederverwendbare Verpackungen lassen sich Stand heute in den von SÜDPACK belieferten Märkten nicht einsetzen. SÜDPACK plädiert daher dafür, dass beim Gesetzgebungsverfahren keine Kannibalisierungseffekte zwischen „wiederverwendbaren“ und „recyclingfähigen“ Verpackungen geschaffen, sondern vielmehr beide Konzepte separat voneinander betrachtet werden.

Die konkreten Vorschläge von SÜDPACK wertet Norbert Lins als wichtigen Impuls mit Blick auf die anstehende Abstimmung des PPWR-Entwurfs im Umweltausschuss, denn „wegweisende Gesetze wie die PPWR brauchen die Akzeptanz, die Expertise und mehr noch die Investitionsbereitschaft der Industrie.“

 

Bildunterschrift (vlnr):

Norbert Lins, Mitglied im Europäischen Parlament

Carolin Grimbacher, geschäftsführende Gesellschafterin bei SÜDPACK

Valeska Haux, Vice President Strategisches Marketing bei SÜDPACK

Klaus Poepperl, Director Quality bei SÜDPACK

 

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